Tag 6: Fussball ist wieder Trumpf
Tag 6 beginnt wie bereits bestens eingespielt. Das Frühstücksbuffet schön reichhaltig – heute drapiert von fünf ewigjungen Damen, die auch mit etwas weniger Schlaf erfrischend-blendend mit der Sonne um die Wette in den Saal strahlen. Die 3-Kilo-Büchse mit Nutella-Aufstrich war nach drei Tagen aufgebraucht. Nun werden die Jungs mit diversen Konfitüren, Honig, Yoghurt, Corn-Flakes, Müesli und natürlich frischem Brot verwöhnt. Milch und Säfte sowie (Kapsel-)Kaffee (für die Erwachsenen) lassen den Tag gut beginnen.
Petrus hatte auch heute wieder die Stulpen montiert - prima Fussballwetter erwartete uns auf dem Trainingsplatz hoch über Torgon. Am Vormittag wurde nicht wie an den anderen Tagen in den Lagergruppen sondern mit den Mannschafts-Formationen trainiert, welche die ganze Saison miteinander verbringen. Die Teams absolvierten schwerpunktmässig Übungseinheiten zu den Themen Passgenauigkeit, Torschuss (auch the flying-hamster durfte wieder durch die Lüfte segeln) sowie Koordination.
Höchst interessant war es am Vormittag als (unfreiwillig) lauschendes Mäuschen mitzubekommen, wie das nächste Menü zusammengestellt wird. Da trifft sich die versammelte Kitchen-Crew – für einmal vor dem Lagerhaus – um auch den einen oder anderen Sonnenstrahl zu erheischen, um danach den Rest des Vormittags wieder an ihrer Arbeitsstätte zu verbringen. Beim Ablauf des Menü-Findungsprozesses könnten sich so manche Firmen-Geschäftsleitungen oder auch die Parlamente eine grosse Scheibe davon abschneiden. Alleine schon die Zusammensetzung der Ingredienzen eines Hackfleichklosses erwuchs aus einer Abfolge hoch-demokratischen Vorgehens. Auch der vorgeschlagene Tomatensalat verwandelte sich im Verlaufe der Verhandlungen (in Minne) in eine Beilage als gebackene Tomate. Der Entscheid zum Kartoffelstock schien einstimmig gefällt worden zu sein. Die braune Sauce wurde ebenfalls zügig gutgeheissen. Na – läuft da schon jemandem das Wasser im Mund zusammen? Die Lagerteilnehmer/innen genossen das herrliche Mittagsmenü auf jeden Fall ausgiebig.
Ein Mehrkampf der besonderen Art stand am Nachmittag für die jungen Sportler auf dem Programm. An sechs verschiedenen Posten ging es darum, mit dem Team möglichst gut abzuschneiden, um den Punkte-Kontostand der Wochenwertung zu erhöhen. Bei den Disziplinen wurden unterschiedliche Fähigkeiten verlangt und bewertet; Ballkontrolle und Schnelligkeit bei der Slalom-Stafette, Torschusspräzision an der „Torwand“ sowie am Posten „Schuss aus dem Lauf“, Ballgefühl beim „Fussballcurling“, Teamwork und Koordination beim „Fussballtennis“ und Passgenauigkeit beim „Kegel-Zieltreffen“.
Einigen Jungs waren die körperlichen Anstrengungen – und vielleicht auch die eine oder andere fehlende Stunde Schlaf – der letzten Tage anzumerken. Der „Tank“ war nicht mehr bei allen so voll. Nach fünf Tagen Fussball und Wandern nicht wirklich verwunderlich. Das geht dann schon an die Substanz.
Das eine oder andere Scharmützel, dass nun zwischen einzelnen Knaben festzustellen ist, darf wohl darauf zurückgeführt werden, dass die Burschen nun schon längere Zeit auf (relativ) engem Raum miteinander verbringen. Auf Letzteres lässt auch schliessen, wenn man abends in die Zimmer der verschiedenen Teams schaut…
Zum Nachtessen servierte die Küche eine exzellente Spätzlipfanne resp. eigentlich zwei; einmal mit einmal ohne Speckwürfeli. Spätestens mit dem Dessert – unter Anderem Donuts in verschiedenen Variationen – waren die Energietanks der Boys wieder gefüllt und der Zuckerspiegel auf Normalstand. Schliesslich war der Tag noch nicht zu Ende. Um 20 Uhr stand der „Dancing Contest“ auf dem Programm. Die Lagergruppen hatten eine halbe Stunde Zeit, zu einem Song eine kleine Tanzperformance einzustudieren. Eine „Disziplin“, um die sich nicht alle rissen, aber den Jungs die Gelegenheit gab, eine andere Seite von sich zu zeigen, als die des Ballkünstler auf dem grünen Rasen. Die Darbietungen brachten denn auch richtig Schwung in die Bude und der Abend entwickelte sich nach den „Gruppen-Pflichtvorträgen“, die allesamt zu gefallen wussten, zu einer Freestyle Veranstaltung. Da wurde nicht nur getanzt, sondern es gab auch Solo-Gesangsauftritte zu bewundern. Als um 21:30 Uhr die Show beendet wurde, dauerte es noch einige Minuten, bis sich die Gemüter wieder etwas beruhigten. System definitiv herunterfahren hiess es für die Jungs dann – wie immer – um 22 Uhr. Gute Nacht am Tag 6.